In Merkenich ist dank der vorhandenen Infrastruktur eine einzigartige Lösung für den Transport möglich. Nur hier kann der Klärschlamm per Rohrleitung, Schiff, Bahn und Lkw angeliefert werden. Der Klärschlamm aus dem Großklärwerk Stammheim wird direkt über eine Rohrleitung in die Anlage transportiert – statt per Lkw durch Wohngebiete und über die Autobahn. Das ist möglich, da unter dem Rhein bereits ein Düker (Druckleitung) verläuft. Auch der vorhandene Hafen ist ein Vorteil für den Standort, da der Klärschlamm direkt über den Rhein zur Anlage transportiert werden kann. Dadurch halbiert sich der Anlieferverkehr auf dem nördlichen Autobahnring, im Vergleich zu den aktuellen Klärschlammtransporten in die rheinischen Kohlekraftwerke. In der Stadt entfallen 4.800 Lkw-Bewegungen. Stattdessen steuern zukünftig rund 15 Lkw die Anlage werktags über die Emdener Straße an – außerhalb der Merkenicher Wohnbebauung.
Auch aus Bonn kann der Klärschlamm leise und klimaschonend angeliefert werden: Vom Bonner Salierweg erfolgt der Transport per Schiff direkt über den Rhein statt wie bisher über die Straße. Das reduziert die regionale Verkehrsbelastung.
Im Vergleich zur aktuellen Braunkohleverbrennung verbessert sich die Luft im Kölner Norden deutlich. Dank des klimafreundlichen Transports entstehen weniger CO2-Emissionen und weniger Schadstoffe.
Auch über Gerüche müssen sich die Anwohnenden keine Sorgen machen: Die gesamte Anlage und Anlieferung werden eingehaust, also geschützt hinter Wänden betrieben. Das Unterdruckverfahren stellt sicher, dass jederzeit Luft von außen nach innen strömt und keine Gerüche austreten können. Jegliche Abluft wird abgesaugt und mitverbrannt oder über eine Reinigungsanlage abgeführt. Auch das Fußballspielen auf dem Platz und das Naturschutzgebiet direkt nebenan bleiben von der Anlage und ihrem Betrieb unberührt.
Köln hat weniger als 15 Jahre Zeit, um auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Der Rat der Stadt hat im Dezember 2021 entschieden, dass Strom bis 2030 und Wärme bis 2035 nur noch erneuerbar, also klimafreundlich und nachhaltig erzeugt werden soll.
Die Anlage hilft dabei, denn Klärschlamm ist eine erneuerbare Ressource und damit klimaneutral. Auch die Umweltverbände sehen das so. Die Energieerzeugung aus Klärschlamm kann sich sehen lassen: Es entsteht ganzjährig genug erneuerbare Wärme für 1.700 Haushalte im Fernwärmenetz und die Industrie im Kölner Norden sowie Strom für das kommunale Netz.
Die vorhandenen Gebäude wie die Werkstatt und Fernwärmestation des Kraftwerks stehen für die neue Anlage weiter zur Verfügung. Der Anschluss an das Strom- und Wärmenetz ist vorhanden. Das senkt die Baukosten. Zudem sichert die Anlage vor Ort langfristig Arbeitsplätze sowohl am Standort selbst als auch in der benachbarten Industrie.